Traumapädagogik

Schwerwiegenden Trauma-Ereignisse gehören zu den ungünstigen Lebenserfahrungen für die seelische Entwicklung von Kindern. Die Identität des Kindes, die Entwicklung von Urvertrauen, Selbstwertgefühl und Selbstsicherheit, sein Wert an sich werden durch nahe Bezugspersonen nicht nur in ihrer Entwicklung gehemmt, sondern werden völlig in Frage gestellt. Die Identitätsentwicklung der Kinder und Jugendlichen ist gefährdet und damit die Entwicklung des Ichs mit all seinen Funktionen und Möglichkeiten. Die Fähigkeiten, sich auf Bindungen einzulassen, Bindungsangebote überhaupt wahrzunehmen und in ihnen nicht eine Bedrohung zu sehen, sind gestört. Die Fähigkeit Affekte zu regulieren, sie differenzieren, annehmen und regulieren zu können ist oft kaum oder nur rudimentär entwickelt. Auch die Fähigkeit mit Frustrationen umgehen zu können wurde nicht verinnerlicht. Somit bedrohen Frustrationen immer im hohen Maße das fragile Selbstwertgefühl und werden als vernichtend wahrgenommen.

Die Symptome, mit denen die Kinder und Jugendlichen auf ihre Identitäts- und Entwicklungsstörungen aufmerksam machen, sind vielfältig. Bei manchen Kindern und Jugendlichen ist es eine sehr laute Symptomatik, die andere und sich selbst gefährdende Handlungen mit sich bringt. Diese Kinder und Jugendlichen benötigen durchaus eine grenzsetzende, und dadurch haltgebende Pädagogik. Andere zeigen eine eher introvertierte Symptomatik, die mitunter Anzeichen einer Depression sein können. Diesen zurückgezogenen Kindern und Jugendlichen soll zunächst Raum gegeben werden, indem sie sich zeigen können und Vertrauen entwickeln. Alle traumatisierten Kinder benötigen in jedem Fall Sicherheit, vor allem Wertschätzung, Aufmerksamkeit und ein Erwachsenenumfeld, mit denen sie förderliche Erfahrungen machen können, um als Individuum gesehen und ernst genommen zu werden.

Aufgrund dessen verfügen alle Mitarbeiter über eine Fort- und Weiterbildung im Bereich Traumapädagogik.